Ist es nicht schön? Winter! Es ist knackig kalt, Schnee gibt es auch. Mir gefällt die Jahreszeit, wie jede andere auch. Von wegen trostlos, düster, grau.
Und es gibt doch tatsächlich noch immer etwas Grünes, das Väterchen Frost und Frau Holle trotzt. Vogelmiere! Im Wald, am Wegrand, schiebt sie ihre kleinen Blätter mutig empor und leuchtet so grün wie Hoffnung. Ich habe ein paar Spitzen stibitzt und probiert. Schmeckt wie… Vogelmieren-Eis. Im Garten habe ich dann noch Schnee vom Beet gefegt, darunter ein schönes Kissen frischer Vogelmiere gefunden und gleich in die Küche gebracht. War eine frische Würze für die Kartoffelsuppe.
Übrigens kann man in den derzeit schon gut gefüllten Regalen der Saatgutanbieter Vogelmierensamen kaufen – der lässt sich selbst jetzt, mitten im Winter, auf der Fensterbank aussäen. Er keimt zuverlässig und innerhalb von wenigen Wochen kann man frische Vogelmiere ernten.
Wie wär’s mit einem hellgrünen Pesto, Vogelmierenpesto?
1 Handvoll Vogelmiere
1 EL Sesamsaat
1/2 TL Kamillenblüten (am besten frische, ersatzweise getrocknete)
mildes Pflanzenöl, z.B. Rapsöl
Vogelmiere, waschen, auf Küchenpapier sorgfältig abtropfen lassen. Dann fein hacken.
Sesamsaat in einer Pfanne ohne Öl bei milder Hitze sanft anrösten.
Vogelmiere, abgekühlte Sesamsamen und Kamillenblüten in einen Mixer geben.
Etwas Öl dazu gießen und fein aufmixen. Mit so viel Öl verlängern, dass ein – je nach Wunsch – streichfähiges bis zäh fließendes Pesto entsteht.
Wer es sämiger möchte, fügt noch einen gehäuften Esslöffel Semmelbrösel bzw. geriebenen Hartkäse hinzu. Das Vogelmierenpesto passt zu Fisch, zu Garnelen ebenso wie zu Nudeln, aber auch über gebratene Zucchinischeiben oder gegrillte Paprika.
Weitere Rezepte auch auf meiner Homepage www.pflanzenlust.de, zum Download. Siehe „Service“ –> „Archiv“ –> „Kräuterinfos und Rezepte“.
Bei mir ist die Vogelmiere nicht grün, sondern gelbbraun und mittlerweile auch erfroren. Vielleicht liegt das auch daran, dass sie bei mir im Topf auf dem Balkon wächst…
Wahrscheinlich, liebe Renate. Denn unter der dicken Schneedecke findet sich sogar jetzt noch grüne Blättchen – habe heute mittag (am 16.1.2010) nachgesehen. Im Topf aber friert die Erde schnell durch, damit leiden die Pflänzchen sehr schnell Durst, und bald sterben auch die Wurzeln den Kältetod.
Aber wie schön, dass immer Samen da sind, denen die Kälte nichts ausmacht. Wenn die Tage wieder wärmer werden, sprießt auch bald die Vogelmiere.
Liebe Grüße
Karin