„Unkraut“ im Garten: Ackerwinde

Es hört nicht auf mit „Unkraut“: Die Ackerwinde (Convolvulus arvensis). Mag eigentlich auch keiner im Garten haben. Gilt auch als Teufels Nähgarn oder Sauwickel, weil sie andere Pflanzen zusammenschnürt. Aber wie viel passender sind Namen wie Sonnenschirmchen, Engelshemdchen, Herrgottskittelchen oder Marienkelch. Zum letzten Namen gibt es eine Legende:

Ein Fuhrmann hatte seinen Karren, schwer beladen mit Weinfässern, festgefahren. Es gelang ihm selbst unter größten Mühen nicht, ihn wieder zu bewegen. Da kam die Mutter Gottes des Wegs, sah die Not des Fuhrmanns und sagte, dass sie ihm gegen ein Glas von seinem Wein helfen könne – sie sei ohnehin sehr durstig. Der Fuhrmann wollte gerne, hatte aber kein Glas, keinen Krug dabei. Da pflückte Maria am Wegrand ein weißes Blümchen, geformt wie ein Weinkelch. Der Fuhrmann füllte roten Wein hinein, Maria trank. Im gleichen Moment kam der Karren wieder frei. Das Blümchen aber hat bis heute noch ein paar rote Streifen vom Wein behalten und nennt sich Muttergottesgläschen.

Ach so, aus den kelchartigen Blüten kann man nicht nur trinken (das geht tatsächlich – ich zeige es immer wieder bei meinen Kursen und Kräuterführungen), die Gläschen darf man anschließend sogar aufessen. Kleine Mengen von der Pflanze gelten als unbedenklich.

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