Große Büsche aus filigranen Zweigen, kleine Blätter und goldgelb leuchtende Blüten, fein duftend und von Bienen umschwärmt, das ist der Echte Steinklee oder Honigklee (Melilotus officinalis).
Er gehört wie manch andere Pflanzen zum Marienbettstroh, allesamt mit ätherischen Ölen bzw. Cumarinen ausgestattet, deren Duft bei der Geburt helfen soll. Neben Echtem Labkraut (Galium verum), Dost (Origanum vulgare), Quendel (Thymus pulegioides), Johanniskraut (Hypericum perforatum), Beifuß (Artemisia vulgaris) und anderen füllt man Steinklee nach Trocknung gerne in ein Kissen. Wird dieses dann in der Hand gedrückt, durch den Körper erwärmt, entfalten die Kräuter ihre Düfte und lassen eine Geburt leichter vonstatten gehen, entspannen die Mutter und vertreiben ängstliche Gedanken.
Honigklee wurde früher gegen Motten und andere Schädlinge zwischen die Wäsche gelegt, dem Tabak zur Aromatisierung beigemischt und zum Würzen von Molken- oder Frischkäse verwendet. Zudem ist als Heilpflanze bekannt, er wirkt ähnlich wie Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) oder Rotes Weinlaub (Färberrebe, Vitis vinifera folium rubrum) entlastend bei schweren Beinen, dichtet Gefäßwände ab , regt den Lymphfluss an und fördert den Abtransport von Wasser. Auch bei Prellungen, Blutergüssen oder Zerrungen sowie bei Hautentzündungen leistet er gute Dienste.
Nicht viele wilde Vertreter der Schmetterlingsblütler, zu denen der Honigklee gehört, lassen sich gut in der Küche verwenden. Die waldmeisterartig duftenden Blüten gelten seit alters her als gutes Gewürz, oft als Ersatz von Zimt und Vanille gebraucht. Immer ist zu beachten, dass sich die Cumarine erst nach Welken und beim Trocknen entwickeln – die frischen Pflanzen duften nicht immer. Fein für Infused Water und coole Drinks, für Creme oder Mousse, zu Obstsalaten oder in süßem Gebäck.
