Rosen-Gedanken

rose-374318_1920Rosen – Inbegriff von … ja was? Liebe? Leidenschaft? Luxus? Wer lässt sich nicht gerne eine Rose schenken, zumal eine rote? Wem gleitet beim Anblick von Rosen nicht ein Lächeln übers Gesicht? Gleich mal eine Rose kaufen… 

Nichts dagegen, Rosen sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Kann man noch zählen, wie viele Rosen pro Jahr importiert und verkauft werden? Über eine Milliarde… durchschnittlicher Preis pro Stück, in Afrika (Äthiopien, Kenia) oder Mittelamerika produziert: 10 Cent. Preis bei uns im Laden: 10 Stück für € 1,99 bis € 5 beim Blumenhändler. Rosen = Luxusgüter?

Im alten Rom waren Rosen purer Luxus. Marcus Antonius musste erst einen ganze Saal knietief durch Rosen stapfen, um zu Kleopatra zu gelangen. Bei einem der legendären Gelage von Kaiser Heliogabal wurde die Genusssucht und Eitelkeit so weit getrieben, dass unter den Rosenblütenbättern, die man auf die Gäste herabregnen ließ, einige darunter erstickten. Was für ein Tod.

Schon bald wetterten vernünftige Köpfe gegen die verschwenderische Prunksucht, denn in vielen Regionen, etwa in Nordafrika (entlang des Nil), wurden statt Getreide Rosen angebaut, Olivenhaine zugunsten von Rosen vernachlässigt. Wohin die grenzenlose Verschwendung führte – zeigt die Geschichte. Das Römische Reich ist untergegangen. Und was passiert heute?

Naja, wir lassen Rosen nicht dicht vom Saalhimmel regnen, wir waten nicht knöcheltief durch Rosen. Aber handeln wir nicht ähnlich wie die alten Römer? Lassen Rosen auf bestem Ackerland in Entwicklungsländern unter oft fragwürdigen Bedingungen zu Spottpreisen erzeugen, fliegen sie um die halbe Welt und verlangen bei uns Discountpreise für einen üppigen Strauß…

 

Ich freue mich über jede Rose, die mir nicht geschenkt wird.

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