Altbacken oder absolut trendy? Die Jungfer im Grünen (Nigella damascena) erlebt derzeit durchaus ein Comeback, vor allem wegen seiner ausgefallenen Früchte. Die sind für den mega hippen Trockenschmuck nahezu unverzichtbar. Aber auch sonst ist das seit dem 16. Jahrhundert in mitteleuropäischen Gärten gezogene Hahnenfußgewächs, das ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammt, überaus attraktiv. Wer sonst zeigt solche Blütenfarbe, hat solche filigranen Hochblätter?
Ihre eigenwillige Erscheinung hat der Jungfer im Grünen zu ihrem Namen verholfen, darüber hinaus noch zu vielen weiteren beschreibenden Titeln wie Gretel im Busch, Braut in den Haaren, Röslein hinter der Heck, Maidle im Hemd oder Tauberl im Nest, aber auch Hexenkraut, Spinnenkopf oder teufel im Busch.
In den blasig aufgetriebenen Fruchtkapseln stecken zahlreiche schwarze Samen, die man als Schwartz Coriander oder Türkischen Schwarzkümmel bezeichnet. Diese erinnern sehr stark an den wahren Schwarzkümmel (nicht verwandt und nicht verschwägert mit dem Kümmel, Carum carvi, oder dem Kreuzkümmel, Cuminum cyminum), der vom Echten Schwarzkümmel (Nigella sativa) stammt.
Echter Schwarzkümmel wird sowohl als Gewürz wie als Heilmittel verwendet, es ist z.B. auf türkischem Fladenbrot, in orientalischen wie asiatischen Gewürzmischungen oder eben als in der Volksmedizin geschätztes Öl gegen Hautprobleme, Asthma oder gegen Allergien zu finden. Auch wenn sich die Samen sehr ähnlich sehen, sind sie doch verschieden: die von der Jungfer im Grünen, auch Damaszener Schwarzkümmel geheißen, enthalten Giftstoffe, und zwar Alkaloide (hauptsächlich Damascenin). In geringen Mengen werden sie als ungefährlich bis mindergiftig eingestuft. In höherer Dosierung setzen diese Alkaloide den Herzschlag herab, es wird aber auch vermutet, dass sie krebserregend wirken. Die Samen des Echten Schwarzkümmels gelten dagegen als alkaloidfrei.
Also bleibt die Jungfer im Grünen vorzugsweise eine reine Zierpflanze. Eine wunderschöne…
„Ob sie auch schön von Angesicht, eine vornehme Blume ist sie nicht. Aus der Reichen Gärten ist sie verbannt, und aus den Städten hinaus aufs Land, Die Blume Braut in Haaren…“ dichtete Johannes Trojan (1837-1915).
