Blutroter Mischmasch: Tropfen und Wurzen

Zu Wiesenknöpfen (Sanguisorba) sagt man auch Blutstropfen oder Blutwurzen, nicht allein wegen des zusammenziehenden Effekts der enthaltenen Gerbstoffe, sondern augenscheinlich auch aufgrund der kugeligen bis walzenförmigen Blütenstände, die mehr oder weniger blutrot leuchten – das muss mit dem Lebenssaft zusammenhängen, so die logische Denkweise unserer Vorfahren. Und schon ergeben sich neue Schwierigkeiten.

Blutstropfen nennen sich nämlich auch Schwarze Kohlröschen (Nigritella), nach Vanille und Schokolade duftende kleine Orchideen mit dunkelroten Blütenköpfen, das Sumpf-Blutauge (Potentilla palustris), ein bedrohtes Rosengewächs der Moore, sowie die Wilde Möhre (Daucus carota) wegen der dunkelroten Lockblüte im Zentrum ihrer Doppeldolde. Noch viele weitere Gewächse mit roten Blüten tragen den Namen Blutstropfen oder Blutströpferl, etwa das Sommer-Adonisröschen (Adonis aestivalis) oder der Acker-Gauchheil (Anagallis arvensis). Und als Blutwurz kennt man in erster Linie wiederum ein Rosengewächs, nämlich den Tormentill (Potentilla erecta). Letzterer hat vor allem als „Schnapswurzel“ einen ausgezeichneten Ruf.

Schreiben Sie einen Kommentar

Item added to cart.
0 items - 0,00